Sanierung des Verwaltungsgebäudes auf dem Hauptfriedhof
Im Jahr 1906 erhielt der Weimarer Hauptfriedhof ein neues Zentralgebäude im neoromanischen Stil mit Trauerhalle, Krematorium und Verwaltung.
Teile des Gebäudes wurden in den 1970er Jahren gestalterisch überformt. Darunter die Trauerhalle, deren Innenausstattung in einer sehr schlichten, dem Zeitgeist entsprechenden Formensprache, neugestaltet wurde. Raumgeometrie und Beschaffenheit der Oberflächen bedingten seither eine schlechte Raumakustik. Besonders das gesprochene Wort war durch die langen Nachhallzeiten schlecht verständlich. Aus Gründen des Denkmalschutzes waren Maßnahmen an Decken und Wänden zur besseren Schallabsorption leider nicht möglich. Als Alternative wurde kürzlich von Spezialisten eine elektroakustische Anlage konzipiert. Mikrofone und Lautsprecher wurden passgenau für die Raumgeometrie konfiguriert und im Februar installiert und eingeregelt.
Auch das historische Verwaltungsgebäude ist in diesem Jahr in die Kur genommen worden. Schwerpunkt der Sanierungsarbeiten sind seit Sommer 2024 die Innenräume der Friedhofsverwaltung und des Bestattungsinstituts.
Im ersten Bauabschnitt wurden ab Ende Februar zunächst die Kelleraußenwände abgedichtet, gedämmt und die Erdung für den Blitzschutz erneuert. Dazu wurde das Gebäude an mehreren Seiten freigelegt.
Im zweiten Bauabschnitt „Innenräume Verwaltungsgebäude“ sollen neben der Erneuerung der Elektroinstallation die Dachflächen gedämmt und die Räume anschließend denkmalgerecht renoviert werden. Das Treppenhaus erhält einen Lift um bewegungseingeschränkten Besuchern den Zugang zu den Räumen im Obergeschoss zu erleichtern.
Bei der Freilegung der Dachschrägen wurden Bauschäden an Fachwerk, Deckenbalken und der Sparrenlage des Daches festgestellt. Das Schadensbild zeigt fortgeschrittene Braunfäule infolge Feuchtigkeitseintrag über einen längeren Zeitraum. Bedingt auch durch die üppige Fassadenbegrünung wurden die Abdeckungen aus Zinkblech und die äußere Natursteinverblendung beschädigt, Regenwasser konnte eindringen.
Um künftig ein erneutes Auftreten derartiger Bauschäden zu vermeiden, muss der Wilde Wein leider dauerhaft von der Fassade des Hauptgebäudes entfernt werden.
Die Zugänglichkeit zur Trauerhalle über die große Freitreppe wird jederzeit gewährleistet sein. Temporäre Einschränkungen wird es hingegen beim Zugang über die Seiteneingänge zum Verwaltungsgebäude sowie bei der Benutzung des Hublifts für Rollstühle geben.
Zeitweise wird auch eine Unterbringung der Mitarbeiter in Bürocontainern erforderlich sein. Die Friedhofsverwaltung wird Wege entsprechend ausschildern und die Unannehmlichkeiten für Besucher so gering wie möglich halten.
Pressemitteilung vom 09.07.2024: Sanierung des Verwaltungsgebäudes auf dem Hauptfriedhof - Baubeginn in den Innenräumen (weimar.de)
Gesamtkosten: ca. 815.000 Euro
Bauzeit: Januar 2024 bis vorauss. Juni 2025
Beteiligte:
Bauherr: Stadtverwaltung Weimar | Amt für Gebäudewirtschaft
Planung Bau: Architektur- und ingenieurbüro Biskop, Weimar
Elektroplanung: Struzyk + Roth Ingenieurgesellschaft, Weimar
Planung Akustik: IFS – Ingenieurbüro Frank & Schellenberger, Eisenach