Sollte es bei Ihnen zu einem Zahlungsverzug kommen, kontaktieren Sie bitte Ihren Energieversorger - je eher, desto besser. Nur so kann Ihnen geholfen und eine gemeinsame Lösung gefunden werden.

Auch die Stadtverwaltung Weimar trägt mit Einsparmaßnahmen ihren Teil dazu bei, die Versorgung sicherzustellen und eine Gasmangellage zu vermeiden. Ein Stab im Rathaus befasst sich mit der Bewältigung der Situation und hat bereits eine Reihe von Maßnahmen getroffen.

Städtische Energiesparmaßnahmen

Gesamtenergieverbrauch aller städtischen Gebäude inklusive Schulen und Kitas seit 2009Gesamtenergieverbrauch aller städtischen Gebäude inklusive Schulen und Kitas seit 2009

Die gute Nachricht zuerst: Die Energiekrise im Zuge des Ukraine-Krieges trifft Weimar nicht gänzlich unvorbereitet. Seit 2008 hat die Stadt durch zahlreiche Investitionen in Gebäude und Anlagen ihren Gesamtenergieverbrauch massiv gesenkt. Im Bereich Wärmeenergie etwa um stattliche 40 Prozent. Positive Nebenwirkung: die Kohlendioxid-Emissionen haben sich mehr als halbiert. Die schlechte Nachricht lautet, dass diese Vorleistungen nicht ausreichen werden, um die derzeitigen Steigerungen bei den Preisen für Strom und Gas in Gänze aufzufangen.

„Wir haben daher bereits eine Reihe weiterer Maßnahmen umgesetzt, die die Kostensteigerungen abfedern sollen. Dabei werden wir als Stadt allerdings nicht mit der Brechstange vorgehen. Bei den einzelnen Maßnahmen prüfen wir die Verhältnismäßigkeit von Einsparungspotenzialen und negativer Auswirkungen auf das städtische Leben“, unterstreicht Oberbürgermeister Peter Kleine.

Bereits seit Juni hat die Stadtverwaltung die Schaltzeiten der Straßenbeleuchtung leicht reduziert, um Energie zu sparen. Die Straßenbeleuchtung wird in der Sommerzeit (April bis September) 30 Minuten später ein- und 30 Minuten früher ausgeschaltet, in den Wintermonaten (Oktober bis März) wird die ursprüngliche Beleuchtung um jeweils zehn Minuten reduziert. „Auch hier spielen uns die städtischen Investitionen in zeitgemäße Beleuchtungstechnik der Stadt in Sachen Energiekosten bereits in die Karten. Von den insgesamt ca. 7.800 Lichtpunkten konnten in den letzten Jahren bereits ca. 6.500 Leuchten auf LED-Leuchtmittel umgestellt werden und verbrauchen entsprechend weniger Strom“, erklärt OB Kleine. Durch diese sukzessive durchgeführte Umrüstung sank der Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung von über 2.500.000 kWh im Jahr 2016 bereits auf 1.447.505 kWh im Jahr 2021.

Gespart wird auch bei den städtischen Verwaltungsgebäuden: abgesenkte Temperaturen in Büros und Fluren inklusive früherer Absenkzeiten und die Außerbetriebnahme von Warmwasserboilern sollen in größerem Umfang Energie sparen. Weitere Maßnahmen sind in Prüfung und werden mit dem Stadtrat abgestimmt. Eine große Rolle spielt neben den Einsparungen aber auch die Frage, wie alternative Energiequellen zu Gas und Strom erschlossen werden können.

Alternative Energiequellen in Form von Photovoltaik-Anlagen gibt es bisher auf zwanzig städtischen Dachflächen, mit denen der Stromverbrauch von einem Drittel bis einem Viertel des jährlich anfallenden Stromverbrauchs der Straßenbeleuchtung abgedeckt werden kann.

Schulen, Kindergärten, Pflegeeinrichtungen und viele weitere soziale Einrichtungen stehen unter besonderem Schutz.

Auch in den nicht durch den Bund ausgewiesenen geschützten Bereichen wird die Stadt mit aller Kraft versuchen, das öffentliche Leben so weit wie möglich uneingeschränkt aufrecht zu erhalten.

"Die Sporthallen und das Schwimmbad werden grundsätzlich offenbleiben, solange die Bundesnetzagentur nichts anderes bestimmt“, betont Oberbürgermeister Peter Kleine.

Einen wichtigen Beitrag zum gesamtstädtischen Einsparen leisten die Sportstätten dennoch durch den Verzicht auf warmes Wasser zum Duschen, die Schließung der Sauna oder das leichte Absenken der Wasser- und Lufttemperatur.