Dinko Gruhonjić
Menschenrechtspreisträger 2024
Der 53jährige Serbe Prof. Dr. Dinko Gruhonjić erhält den diesjährigen Menschenrechtspreis der Stadt Weimar. Der Preisträger arbeitet als Journalist, Schriftsteller und Professor an der Philosophischen Fakultät Novi Sad. Außerdem ist er beim Vojvodina-Verband unabhängiger Journalisten tätig. Hauptthemen seiner Tätigkeit sind Politik, Menschenrechte, Minderheiten sowie der Umgang mit der Verantwortung zu Kriegsverbrechen zur Zeit der Kriege im ehemaligen Jugoslawien.
Aufgrund seiner unabhängigen und kritischen Berichterstattungen auch zum Erstarken des militanten Nationalismus und der Verherrlichung von Kriegsverbrechen in Serbien wurde und wird er immer wieder Ziel von Hetzkampagnen auch durch regierungsnahe Kreise. Diese haben in diesem Jahr weiter zugenommen und mündeten in öffentlichen Beschimpfungen sowie Drohungen gegen ihn und seine Familie. Inzwischen werden auch Drohungen aus Regierungskreisen immer lauter. Sowohl Vertreter einer Regierungspartei als auch der Präsident Serbiens haben gegen Dinko Gruhonjić eine öffentliche Kampagne der Einschüchterung in Gang gesetzt, die in Androhung von Gewalt und offenen Morddrohungen mündete. Trotz der akuten aktuellen Situation und der massiven Bedrohungen tritt Dinko Gruhonjić weiter für die Meinungs- und Pressefreiheit ein, insbesondere für eine kritische Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte in Serbien sowie gegen nationalistische Strömungen.
Der Weimarer Stadtrat hatte in seiner Sitzung am 19.06.2024 dem Vorschlag des Vergabebeirats zugestimmt, Prof. Dr. Dinko Gruhonjić aus der autonomen Vojvodina/Republik Serbien Menschenrechtspreis der Stadt Weimar 2024 zu verleihen. Insgesamt wurden drei Nominierungen für den diesjährigen Menschenrechtspreis eingereicht. Die Vorgeschlagenen kamen aus Deutschland, Polen und Serbien.
„Dieser Preis ist für mich und meine Familie von großer emotionaler und menschlicher Bedeutung. Er ist eine tiefe Anerkennung meiner journalistischen und akademischen Arbeit zur Förderung der Menschenrechte, zur Bekämpfung militanter ethno-nationalistischer Ideologien und zur Förderung der Versöhnung zwischen den Völkern im postjugoslawischen Raum. Dieser Preis wird mir dabei helfen, diesen Weg trotz der zunehmenden Bedrohungen, denen wir alle, die wir für menschliche Werte eintreten, ausgesetzt sind, weiterzuverfolgen. Mein Dank gilt allen, die mich für diese hohe Auszeichnung nominiert haben sowie allen Freunden, Journalistenkollegen, akademischen Kollegen und meinen Studenten, die mich und meine Familie in diesen schwierigen Zeiten unterstützen“, betonte Dinko Gruhonjić.
Der Weimarer Menschenrechtspreis würdigt dieses herausragende Engagement und soll, so die Hoffnung, zu seiner persönlichen Sicherheit beitragen. Der gemeinsame Vorschlag wurde von der Gesellschaft für bedrohte Völker, Reporter ohne Grenzen sowie dem Helsinki Committee for Human Rights eingereicht.
Vorschlagsbegründung
Prof. Dr. Dinko Gruhonjic aus der autonomen Vojvodina/Republik Serbien ist Journalist, Schriftsteller und Professor an der Philosophischen Fakultät Novi Sad. Er arbeitet außerdem beim Vojvodina- Verband unabhängiger Journalisten. Er beschäftigt sich in seiner Tätigkeit mit Politik, Menschenrechten, dem Umgang mit der Vergangenheit, der Verantwortung zu Kriegsverbrechen zur Zeit der Kriege im ehemaligen Jugoslawien sowie mit Minderheiten. Auf Grund seiner unabhängigen, kritischen Berichterstattungen auch zum Erstarken des militanten Nationalismus und der Verherrlichung von Kriegsverbrechen in Serbien wurde er immer wieder Ziel von Hetzkampagnen, auch durch regierungsnahe Kreise. Diese haben in diesem Jahr weiter zugenommen und mündeten in öffentlichen Beschimpfungen sowie Drohungen gegen ihn und seine Familie. Inzwischen werden auch Drohungen aus Regierungskreisen immer lauter. Sowohl Vertreter einer Regierungspartei als auch der Präsident Serbiens hben gegen Dr. Gruhonjic eine öffentliche Kampagne der Einschüchterung in Gang gesetzt, die in Androhung von Gewalt und offenen Morddrohungen mündete. Diese Kampagnen werden auch dazu genutzt, freie, regimekritische Medien mundtot zu machen. Trotz der akuten aktuellen Situation und der massiven Bedrohungen tritt Prof. Gruhonjic weiter für die Meinungs- und Pressefreiheit ein, insbesondere für eine kritische Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte in Serbien. Der Weimarer Menschenrechtspreis würdigt das herausragende Engagement und würde zu seiner persönlichen Sicherheit beitragen. Der Vorschlag wurde von der Gesellschaft für bedrohte Völker, Reporter ohne Grenzen sowie dem Helsinki Committee for Human Rights eingereicht.