Biram Dah Abeid

Menschenrechtspreisträger 2011

BIOGRAFISCHES

  • 1965 in der mauretanischen Stadt Rosso geboren
  • Studium der Geschichte in Nouakchott und Dakar
  • 2003 Doktorarbeit über die ökonomische Rolle der Sklaverei für die vorkoloniale mauretanische Gesellschaft
  • während der Studienzeit: Arbeit als Gerichtsschreiber an verschiedenen mauretanischen Gerichten und Engagement für die Menschenrechte und die Abschaffung der immer noch vorhandenen Sklaverei in seinem Land
  • Teilnahme an zahlreichen Kolloquien und Seminaren zum Thema Menschenrechte
  • Weiterbildung zum Französischlehrer an der École Normale Supérieure, zum Berater bei der Evaluation von Entwicklungsprojekten und am Internationalen Zentrum für Übergangsjustiz
  • 2008 Stipendium der Indigenen- und Minderheitenabteilung des Hochkommissars für Menschenrechte der Vereinten Nationen
  • zwischen 2007 und 2010 Berater des Präsidenten der Nationalen Menschenrechtskommission und beauftragt mit der Förderung und dem Schutz von Menschenrechten in Mauretanien

VORSCHLAGSBEGRÜNDUNG

Biram Dah Abeid setzt sich sehr engagiert für ein Ende der Sklaverei in Mauretanien ein. Heute gibt es dort noch ca. 500.000 Sklaven, von denen die meisten Frauen und Kinder sind. Er berät nicht nur Sklaven, er drängt Behörden, bestehende Gesetze anzuwenden und die Rechte der Sklaven durchzusetzen. Besonders in den letzten Monaten konnte er durch sein persönliches Engagement und mit seiner Organisation Ermittlungen gegen Sklavenhalter in Gang setzen, in deren Folge mehrere tausend Sklaven freigelassen werden und erstmals öffentliche Debatten zu Sklaverei und Diskriminierung anregen.

HEUTE

Biram Dah Abeid wird im Dezember 2010 mit mehreren Mitgliedern der „Initiative de résurgence du mouvement abolitionniste Mauretanie“ nach einer spontanen Demonstration gegen die Sklaverei in Haft genommen. Im Januar 2011 wird er daraufhin zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach heftigen Protesten im In- und Ausland wird er im Februar 2011, gesundheitlich angeschlagen, aus der Haft entlassen.

NOMINIERT DURCH Gesellschaft für bedrohte Völker, Sektion Sarajevo

LAUDATOR Ulrich Delius, Afrikareferent der Gesellschaft für bedrohte Völker