Lesarten 2024 laden zu Veranstaltungen mit Inger-Maria Mahlke und Necati Öziri
Inger-Maria Mahlke Unsereins am 13.Mai um 19.30 Uhr im mon ami
Am kommenden Montag, 13. Mai, wird die Buchpreisträgerin Inger-Maria Mahlke bei den Lesarten 2024 im mon ami aus ihrem neusten Buch Unsereins (2023, Rowohlt) lesen. Mahlke, die für ihren Roman Archipel (2018) mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, hat sich in ihrem jüngsten Roman ihrer Heimatstadt Lübeck zugewendet und lässt die Geschichte am Ende des 19. Jahrhunderts beginnen. Im Gegensatz zu der wohl bekanntesten Familiengeschichte der Hansestadt Lübeck – Thomas Manns Buddenbrooks (1901) – thematisiert Mahlke nicht nur die hanseatische skurrile Oberschicht, sondern wendet ihren Blick auch den Handwerkern, Arbeitern und Hausangestellten zu.
Am Beispiel der Senatorenfamilie Lindhorst rückt sie vor allem das Leben der Frauen, aber auch der Lohnarbeiterinnen und Angestellten in den Mittelpunkt und bietet auf diese Weise eine alternative Perspektive an. Mahlke webt die Geschichte der Manns und den Erfolg der Buddenbrooks geschickt in ihre Handlung ein und liefert auf diese Weise eine Parallelerzählung, die überzeugt. Doch sie verweilt nicht bei der Erzählung von Einzelschicksalen, sondern entwirft ein grandioses Historienporträt des frühen 20. Jahrhunderts.
Inger-Maria Mahlke erzählt von Identität und Zugehörigkeit, von Geschlecht und Klasse, von Macht- und Liebesverhältnissen – von allem, was nicht nur den vormals „kleinsten Staat des Deutschen Reichs“ formte und zusammenhielt.
Tickets für die Lesung am 13.Mai um 19.30 Uhr im mon ami erhalten Sie über die
Tourist-Information
Markt 4
99423 Weimar
Tel.: 03643-745745), über das Ticketsystem https://stadt.weimar.de/de/la-weimar.html oder an der Abendkasse.
Necati Öziri „Vatermal“ am 14. Mai 2024 um 19.30 Uhr im mon ami
Am Dienstag, den 14. Mai um 19.30 Uhr, liest der Autor und Theatermacher Necati Öziri bei den Lesarten 2024 aus seinem Debütroman Vatermal im mon ami. Sein Erstling, der letztes Jahr auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis stand, handelt von der Geschichte eines jungen Mannes, der sich an seinen abwesenden Vater wendet, um ihm von sich und dem Leben ohne ihn zu erzählen: „Du sollst wissen, wer ich bin. […] Ich möchte dir für immer die Möglichkeit nehmen, nicht zu wissen, wer ich war.“ Der Ich-Erzähler Arda liegt mit Organversagen im Krankenhaus, abwechselnd kommen seine Schwester Aylin und seine Mutter Ümran an sein Krankenbett, die zwei haben seit Jahren nicht mehr miteinander gesprochen, nur Arda ist ihre Verbindungsstelle. In Rückblenden, die die Besucherinnen am Bett Ardas erzählen und durch Ardas eigenen Erinnerungen, werden die verschiedenen Lebensläufe und Perspektiven – Ardas, Aylins und Ümrans – beleuchtet. Auf berührende Weise entsteht so das Mosaik einer Familiengeschichte.
Neben den Herausforderungen, mit denen alle Kinder und Jugendlichen umzugehen haben, thematisiert der Roman aber auch, was es bedeutet als Kind türkischer Einwanderer in Deutschland aufzuwachsen. So bemerkt Arda: „Wenn die Welt auch ständig davon schwafelte, dass wir keine Perspektive hatten, wussten wir: Das Gegenteil stimmte. Wir hatten zu viel Perspektive, hatte Dinge gesehen, die andere Kinder ihr Leben lang nicht sehen, während sie die Kürbissuppe ihrer Eltern löffeln.“
Öziri hat einen Roman geschrieben, der berührt und unterhält, der nachdenklich stimmt und hinhören lässt. Mit Necati Öziri ist eine der spannendsten Stimmen der Gegenwartsliteratur bei den Lesarten vertreten.
Tickets für die Lesung am 14.Mai um 19.30 Uhr im mon ami erhalten Sie über die
Tourist-Information
Markt 4
99423 Weimar
Tel.: 03643-745745), über das Ticketsystem https://stadt.weimar.de/de/la-weimar.html oder an der Abendkasse.
