Tiefurt / Dürrenbacher Hütte
Das Ilmtal zwischen Webicht und Tiefurter Park bestimmt das Bild des lang gestreckten Straßendorfes nordöstlich von Weimar, in dem 624 Einwohner leben. 1206 wurde es erstmals als "Difurt" erwähnt. Eine Pfarrei besteht seit 1257. Die spätgotische Kirche wurde 1725 umgebaut. 1992 erhielt sie nach umfassenden Renovierungsarbeiten den Namen Christopheruskirche. Mit wechselnden Besitzern entwickelte sich Tiefurt zum Rittergut und war seit 1587 Kammergut des Landesherrn. 1781 ließ Herzogin Anna Amalia das Herrenhaus zu einem Schlösschen umbauen und benutzte es 25 Jahre lang als Sommersitz. Schloss und Park Tiefurt wurden 1998 durch die UNESCO in das Weltkulturerbe "Klassisches Weimar" aufgenommen.
1964 begann am Ilmbogen der Bau einer Kläranlage für die Stadt Weimar. Nach 25 Jahren Bauzeit wurde die Anlage 1989 in Betrieb genommen, jedoch mit unerträglichen Lärm- und Geruchsbelästigungen für Tiefurt. Von 1995 bis 2001 erfolgten Umbau, Modernisierung und Erweiterung. Seither entspricht die Anlage den Richtlinien der EU. 1991 erklärte der Stadtrat den seit 1922 zu Weimar gehörenden Ortsteil zum Sanierungsgebiet. Der denkmalgeschützte Ortskern wurde durch umfassende Erneuerung erheblich aufgewertet.