Umwelt und Klimaschutz
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Weimar erneuerbar - Teil 5

Im Rahmen der Energiewende ist die Umwandlung, Speicherung und Nutzung von Energie auf vielfältige Weise mit der Inanspruchnahme von Wasserressourcen verbunden. Das wird sich auf den Betrieb wasserwirtschaftlicher Anlagen und Belange des Gewässerschutzes auswirken und entsprechende technische und konzeptionelle Anpassungen erfordern. Die Veränderungen des Energiesektors haben einen positiven Einfluss auf den Wassersektor. Die genutzten Wassermengen werden sich bis zum Jahr 2050 in Deutschland insgesamt um ca. die Hälfte reduzieren. Dies ist im Wesentlichen auf den starken Rückgang des Kühlwasserverbrauchs konventioneller Großkraftwerke sowie auch auf das Auslaufen der Braunkohleförderung zurückzuführen. In den ambitionierteren Energiewendeszenarien ist mit einer Zunahme anderer im Rahmen der Energiewende erforderlicher Eingriffe in den Untergrund zu rechnen. Hierzu gehören hauptsächlich die Geothermienutzung und der Betrieb von Zwischenspeicherung von Energieträgern oder abgeschiedenem Kohlendioxid, die ein gewisses Risikopotenzial zur Beeinträchtigung von Grundwasserkörpern besitzen.

Die Wasserversorgung Weimars ist nachhaltig und stabil

Die Auswirkungen des Klimawandels schaffen für die kommunale Wasserwirtschaft auch Unsicherheiten bezüglich der Höhe des zukünftigen Wasserbedarfs, z. B. zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen und damit auch für den Energiepflanzenanbau. Die Wahrscheinlichkeit der Zunahme von temporären Engpässen in der Wasserverfügbarkeit wird in einigen Regionen Deutschlands bereits als sehr hoch eingeschätzt. Beim Wasserversorgungszweckverband Weimar (WZV) ist es bislang nicht zu Problemen bei der Belieferung der Kunden gekommen. Vielmehr konnte eine durchgängig stabile Versorgung gewährleistet werden. Die vom WZV Weimar betriebenen Gewinnungs- und Aufbereitungsanlagen arbeiten größtenteils im „Verbundbetrieb“ über das regionale Hauptleitungssystem der Gruppenwasserversorgung Weimar. Werkleiterin Carola Schröck bestätigt: „Auch im Falle längerer Trocken- und Hitzeperioden sind Versorgungsengpässe nicht zu befürchten. Dies hat sich im heißen und trockenen Jahr 2018 bestätigt.“

In den vergangenen drei Jahrzehnten konnte der Zustand der Netze und Anlagen deutlich verbessert werden, was zu drastisch gesunkenen Trinkwasserverlusten führte. Unzählige Versorgungsleitungen wurden erneuert und viele hochgradig sanierungsbedürftiger wasserwirtschaftlicher Anlagen grundhaft instandgesetzt bzw. stillgelegt. Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch von Trinkwasser im Verbandsgebiet des Wasserzweckverbandes Weimar konnte von 121 Liter am Tag vor 30 Jahren auf 93 Liter Wasser im Jahr 2022 gesenkt werden. Der Verbrauch im Verbandsgebiet liegt damit deutlich unter dem gesamtdeutschen Durchschnittsverbrauch.

Kläranlage Weimar arbeitet energieautark

Durch neue Bewirtschaftungskonzepte vorhandener Wasserspeicher und -versorgungsnetze werden zunehmend die Energiewende unterstützende Dienstleistungen erschlossen. Gleiches gilt auch für den Bereich der öffentlichen Abwasserbehandlung. In Weimar gibt es aussichtsreiche Optionen zum Ausbau einer nachhaltigen Wasserwirtschaft. Der Eigenbetrieb Kommunalservice Weimar zum Beispiel optimiert kontinuierlich seinen Energiebedarf durch die Verwertung der anfallenden Faulgase der Kläranlage. Hier fällt bei der Abwasserbehandlung verschiedenartiger Schlamm an. Bei diesem biologischen Prozess wird als positives Nebenprodukt täglich 2.000 bis 3.000 Nm3 energieintensives Faulgas gewonnen. Dieses wird in Elektro- und Wärmeenergie umgewandelt. So werden jährlich bis zu 1,45 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Die anfallende Wärmeenergie wird für die Beheizung des Faulbehälters und der verschiedenen Gebäude auf dem Betriebsgelände sowie zur Warmwasseraufbereitung genutzt.