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Der „Runde Tisch“ an der Hochschule

BAUHAUS-UNIVERSITÄT | GESCHWISTER-SCHOLL-STRASS

Der "runde Tisch" an der HochschuleDer "runde Tisch" an der Hochschule

Die Zeit nach der Kommunalwahl im Mai 1989 bis zum Oktober verlief nach außen gesehen eher ruhig. Der Prozess einer grundlegenden institutionellen Erneuerung der Hochschule für Architektur und Bauwesen begann Ende 1989. Als Instrument der Kontrolle der Reform und einer aktiven Mitgestaltung wurde im Januar 1990 der „Runde Tisch“ einberufen, an dem verschiedene Gruppen von Hochschulangehörigen vertreten waren. Seine Mitglieder saßen in Untersuchungskommissionen, berieten den Wissenschaftlichen Rat und bereiteten das Konzil der Hochschule vor. Von zentraler Bedeutung blieben die Untersuchungskommission zur „Sputnik“-Affäre und die Rehabilitierung der betroffenen Personen.

Im Rahmen des Demokratisierungsprozesses wurden in der Senatssitzung vom 11. Mai 1990 Strukturmaßnahmen beschlossen, die auf das Profil der heutigen Bauhaus-Universität Weimar hinweisen. Dazu gehörten die Bildung von fünf Fakultäten und die mögliche Erweiterung um eine Fakultät für Bildende Kunst. Eine personelle Erneuerung blieb jedoch zunächst aus. So wurde die Sektion „Marxismus-Leninismus“ zwar umbenannt, doch blieb das Personal dieser Abteilung weiterhin im Dienst. Umfangreiche Personalprüfungen fanden ab dem November 1990 statt.

Die Weimarer Hochschulbauten stehen für einen Neubeginn auf dem Weg in die europäische Moderne. 1860 als großherzogliche Kunstschule gegründet, erweiterte und erneuerte sich die Ausbildungsstätte unter Henry van de Velde als Designschule. Er war Wegbereiter des Bauhauses, das der Universität heute ihren Namen gibt.

Text: Dr. Christiane Wolf, Archiv der Moderne, Bauhaus-Universität Weimar

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