Karriere

Interview mit Anastasiia

Ausbildungsberuf: Verwaltungsfachangestellte | Ausbildungszeitraum: 01.09.2022 bis 31.08.2025

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Was wolltest du werden als du klein warst?

Es gab so vieles, was ich machen wollte, aber der erste Traumberuf, an den ich mich erinnern kann, war Journalistin. Die bin ich auch tatsächlich geworden – ich habe ein paar Jahre in Uglitsch (Russland) gelebt, wo ich bei einer Zeitung über das Kulturleben der Stadt geschrieben habe.

Warum hast du dich für die Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte entschieden?

Es gibt dieses berühmte Zitat von Konfuzius: „Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten“. Ich finde, dass es sehr wichtig für jeden Menschen ist, nach so einem Beruf zu suchen. Im Endeffekt streben wir alle nach Glück, und wenn man sich die meiste Zeit seines Lebens damit beschäftigt, was man nicht mag, ist es buchstäblich unmöglich glücklich zu sein.

Ich war also auf der Suche nach einem Job, der mir Spaß macht, mich herausfordert und das Gefühl gibt, was Nützliches und Wichtiges zu tun.

Während der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten hat man die Möglichkeit mehrere Bereiche der Verwaltung kennenzulernen, bevor man entscheidet, wo man bleiben möchte. Ich bin gerade im dritten Lehrjahr und kann Ihnen sagen, dass ich am Anfang nicht gedacht habe, dass die Arbeitsweisen und Aufgabenbereiche verschiedener Ämter sich so sehr unterscheiden. Das ist natürlich ein großer Vorteil der Auszubildenden -  man kann überall reinschnuppern und lernt so viele Kollegen und Kolleginnen kennen.

Warum hast du dich für eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung Weimar entschieden?

Als ich vor ca.13 Jahren aus der Ukraine nach Weimar kam, durfte ich als Erstes in die Ausländerbehörde, um meinen Aufenthaltstitel zu beantragen. Kann sein, dass bereits damals der Gedanke hier mal irgendwann zu arbeiten entstanden ist. Ehrlich gesagt, habe ich mich auf den ersten Blick in Weimar verliebt – in die Straßen und Parks, den Zwiebel- und Weihnachtsmarkt, die Menschen, sowie das Kulturleben. Wenn man bei der Stadtverwaltung Weimar tätig ist, ist man sozusagen an der Quelle des ganzen Stadtlebens.

Welchen Tipp, Hinweis, Ratschlag würdest du Interessenten für Ihr Bewerbungsverfahren geben?

Auf den Einstellungstest habe ich mich zielgerichtet vorbereitet – ich habe ein Buch („Einstellungstest, Verwaltungsfachangestellte“) gekauft und bin alle Aufgaben durchgegangen. Es geht im Großen und Ganzen um Allgemeinwissen und logisches Denken bei diesem Test.

Wenn Sie den Test bestanden haben, werden Sie zum Bewerbungsgespräch eingeladen. Hier ist es wichtig ruhig zu bleiben und Ihr aufrichtiges Interesse an der Ausbildung zu zeigen. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn Sie eine Vorstellung davon haben, wie die Verwaltung aufgebaut ist, welche Bereiche und Aufgaben es gibt.

Was sollten Bewerber für die Ausbildung zum/zur Verwaltungsfachangestellten mitbringen?

Neugier, Interesse, Offenheit, Empathie und Teamgeist.

Was war dein Highlight während der Ausbildung?

Dadurch, dass ich Ukrainisch und Russisch spreche, durfte ich relativ oft in verschiedenen Bereichen als Dolmetscherin arbeiten – das habe ich immer gerne gemacht. In dieser Rolle durfte ich auch in die derzeitige ukrainische Partnerstadt von Weimar Schowkwa mitreisen, um Hilfelieferungen zu übergeben. Das war für mich persönlich sehr wichtig.

Das Schulleben war ebenfalls ein Highlight – ich habe festgestellt, dass das Lernen mir immer noch Spaß macht. Manche Fächer, wie zum Beispiel Familienrecht oder Verwaltungsrecht, finde ich richtig interessant.

Würdest du dich noch einmal für die Ausbildung bei der Stadtverwaltung Weimar entscheiden?

Ein klares „ja“. Einige meiner Bekannten haben sich gewundert, als ich die Ausbildung angefangen habe. Ich habe ja vorher schon Pädagogik studiert und außerdem bin ich etwas älter, als die meisten Azubis. Während dieser drei Jahre konnte ich viel lernen, weil meine Vorerfahrungen in einem ganz anderen Bereich liegen. Mit den deutschen Gesetzen, beispielweise, hatte ich früher nie zu tun.

Bei der Stadtverwaltung wurde ich sehr freundlich und offen empfangen und habe mich dazugehörig und wohl gefüllt. Außerdem, sage ich mir selbst immer, dass das ganze Leben ein Abenteuer ist, und wenn man es genauso sieht, wird es aufregend und interessant!