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Weimarer Umweltpreis 2024 geht an die „Schenke – Umsonstladen Weimar“ e.V.

Die Beigeordnete für Bauen und Verkehr Frau Dr. Kolb (2 v.r.) zeichnete die Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Sponsoren des Kommunalservice Weimar und der Stadtwerke Weimar-Stadtversorgungs GmbH aus.Die Beigeordnete für Bauen und Verkehr Frau Dr. Kolb (2 v.r.) zeichnete die Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Sponsoren des Kommunalservice Weimar und der Stadtwerke Weimar-Stadtversorgungs GmbH aus.Die Beigeordnete für Bauen und Verkehr Frau Dr. Kolb (2 v.r.) zeichnete die Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Sponsoren des Kommunalservice Weimar und der Stadtwerke Weimar-Stadtversorgungs GmbH aus. ©Die Beigeordnete für Bauen und Verkehr Frau Dr. Kolb (2 v.r.) zeichnete die Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Sponsoren des Kommunalservice Weimar und der Stadtwerke Weimar-Stadtversorgungs GmbH aus. ©

Wie sehr die Klimakrise inzwischen unser Leben bestimmt, konnten wir anhand der Extremwetterlagen der letzten Wochen hautnah erleben. Um die Effekte des Klimawandels zu verlangsamen, müssen wir gemeinsam tätig werden. Weniger Konsum neu hergestellter Produkte ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Unter diesem Leitgedanken „Gemeinsam nutzen – teilen und tauschen statt kaufen und besitzen“ hatte daher die Stadt Weimar den 33. Umweltpreis ausgelobt.

In diesem Jahr fiel es der Jury erneut schwer, einen Favoriten zu wählen. Alle Einreichungen hatten eine sehr hohe Qualität und passten thematisch perfekt. Deshalb gibt es neben dem ersten auch einen zweiten und einen dritten Preis sowie eine Anerkennung.

Für den ersten Platz des Umweltpreises Weimar hat die Jury die Schenke – Umsonstladen Weimar auserkoren. Bereits seit 2018 stärkt die Schenke die Möglichkeiten der Abfallvermeidung in Weimar. Finden kann man in der Schenke eine Vielfalt an Artikeln wie zum Beispiel Kleidung, Bücher, Geschirr, Haushaltsgeräte, Spielzeug, Schreibwaren und Schmuck. Der Ansatz der Schenke ist im Gegensatz zu Second-Hand-Läden von Wohlfahrtsvereinen nicht, durch gespendete Dinge Geld für Hilfsprojekte zu erwirtschaften, hier geht es darum, die Waren selbst im Umlauf zu halten und damit zu erhalten. Der Fokus liegt auf der Weiterverwendung und damit auf der Rettung von Dingen, die sonst womöglich im Abfall gelandet wären, aber auch auf der Reduzierung vom Konsum neuer Gebrauchsgegenstände. Damit richtet sich die Schenke ausdrücklich an alle Menschen – ob sie sich nun Neues leisten könnten oder nicht! Darüber hinaus ist die Schenke auch ein Ort des kulturellen Austauschs und sozialer Treffpunkt. All dies war Grund dem ehrenamtlichen Team der Schenke den ersten Preis des diesjährigen Umweltpreises in Höhe von 1.000 € zu verleihen.

Der zweite Preis, dotiert mit 600 €, ging an den Verteiler des Hausprojekts der Gelben Zora e.V. Der Verteiler umfasst u.a. einen Verschenkeschrank für kleine Dinge, die einen neuen Besitzer suchen sowie einen Kühlschrank und weitere Flächen zum Weitergeben noch genießbarer Lebensmittel, die man selbst nicht aufbrauchen kann. Mit Unterstützung des Vereins Foodsharing e.V. kümmert sich die Hausgemeinschaft mit viel ehrenamtlichen Engagement um die abgegebenen Dinge und entsorgt auch, was nicht dorthin gehört. Dies möchte die Stadt Weimar würdigen und mit den Mitteln den Verein unterstützen.

Den dritten Preis, dotiert mit 400 € vergab die Stadt Weimar an das Projekt des Repair-Cafés Weimar, unter der Leitung von Stephan Doose. Noch in der Projektphase befindlich, sind hier schon um die 50 Mitstreiter gewonnen worden, die auch in Weimar dauerhaft ein Repair-Café mit Hilfe zur Selbsthilfe etablieren wollen. Ziel ist es, in verschiedenen Bereichen wie z.B. Nähen/Textil sowie Elektronik nicht mehr ihren Zweck erfüllende Dinge wieder funktionsfähig zu machen und damit Abfälle zu vermeiden. In Organisationsteams aufgeteilt, kümmern sie sich die Mitstreiter um verschiedene Belange. Denn wie wichtig Repair-Cafés sind, hat auch die Politik erkannt. In der derzeitigen Neuauflage des Reparaturbonus ist es möglich, dass auch Reparaturen in Repair-Cafés gefördert werden. Auch das Thüringer Umweltministerium und die Verbraucherzentrale Thüringen möchten damit das Selbst-Reparieren fördern und ehrenamtliche Initiativen vor Ort unterstützen.

Herzliche Anerkennung verdiente auch das von Marcus Wildner und Familie erdachte Projektkonzept eines Leihkaufhaus. Dieses soll vor allem Eltern ermöglichen, nur kurzfristig benötigte Dinge auszuleihen und nicht kaufen zu müssen. Nicht nur Spielzeug, vor allem Kleidung und Fahrräder oder Bücher, usw. unterliegen dem schnell überholten Lern- und Entwicklungsstand der Kinder. Spannend ist auch die Idee, einen Austausch von Dienstleistungen wie Kinderbetreuung, Orte und Konzepte für Kindergeburtstage oder Leih-Großeltern zu integrieren.

Der allumfassende Ansatz der Rosis im Wohnprojekt der Ro70 ist ebenfalls anerkennungswürdig. Dort kann alles gemeinsam gemacht werden, ob anpacken, helfen, teilen, tauschen, reparieren oder auch feiern. Über 200 Menschen jeglichen Alters sind gemeinsam Eigentümer des ehemaligen Krankenhauses, bewirtschaften die Freiflächen, teilen Gemeinschaftsräume, vor allem aber Ressourcen, Wissen und Zeit.

Die Beigeordnete für Bauen und Verkehr Frau Dr. Kolb zeichnete die Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Sponsoren des Kommunalservice Weimar und der Stadtwerke Weimar-Stadtversorgungs GmbH aus.