Stolpersteine in der Schillerstraße geschändet
Unbekannte haben drei Stolpersteine zum Andenken an im Nationalsozialismus verfolgte Weimarer Jüdinnen und Juden mit einer gipsähnlichen Masse beschmiert. Am Freitagmorgen wurde die Tat aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung bekannt. Bei der unmittelbar folgenden Begutachtung des Tatortes in der Schillerstraße konnte festgestellt werden, dass die Steine bereits von der Masse befreit wurden.
„Es freut mich sehr, dass die Sensibilität und das Engagement in der Bevölkerung so hoch ist, dass derartige Taten nicht lange im Stadtbild sichtbar sind. Es bleibt dabei: Wir werden das Schänden von Stolpersteinen niemals hinnehmen. Dem Antisemitismus der in solchen Taten zum Ausdruck kommt, muss entschieden entgegen getreten werden. Das jüdische Leben – ob in der Vergangenheit oder in der Zukunft - ist und bleibt Teil der Stadt Weimar. Ich hoffe sehr, dass die polizeilichen Ermittlungen zum Erfolg führen werden,“ so Oberbürgermeister Peter Kleine.
Mit der Behebung der verbliebenen Verschmutzung wurde umgehend der EKSW beauftragt. Die Polizei prüft die übrigen Stolpersteine im Stadtgebiet auf ihre Unversehrtheit.
Update: Offenbar sind weitere Standorte in der Hummel-, Steuben- und Paul-Schneider-Straße betroffen. Auch hier kümmert sich der Eigenbetrieb Kommunalservice Weimar um die Entfernung.
Über die Verfolgung und Vertreibung der Familie Berlowitz: „Arisierung“ und Vertreibung: Die Familie Berlowitz und ihr Kaufhaus – Lernort Weimar e.V. (lernort-weimar.de)