„Sinn- und verantwortungsvoll investiert“: Stadt Weimar positioniert sich zur Fahrradgarage am Rathaus
Im jüngst veröffentlichten Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler wird die im März 2024 fertiggestellte Fahrradgarage neben dem Rathaus als Negativbeispiel für vermeintliche Steuerverschwendung aufgeführt. Die Fahrradgarage, die eine Baulücke zwischen dem Rathaus und dem angrenzenden Gebäude füllt, war der Schlusspunkt der Instandsetzung der Außenanlagen des historischen Rathauses. Die Instandsetzung schloss unmittelbar an die Sanierung des historischen Rathauses an. Die Gesamtmaßnahme ist zwischenzeitlich mit dem Thüringer Denkmalpreis ausgezeichnet worden.
Die zuständige Baudezernentin, Dr. Claudia Kolb, nimmt hierzu wie folgt Stellung:
„Eine sachliche Bewertung der Baumaßnahme wäre wünschenswert gewesen. Abseits polemischer Behauptungen hätten wir so klarstellen können, dass die Kosten keineswegs überzogen oder verschwenderisch sind. Vielmehr wurde mit der neuen Fahrradgarage ein drängendes Problem auf pragmatische Weise gelöst.“
Immer wieder wurde der Mangel an sicheren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in der Innenstadt kritisiert. Die wenigen vorhandenen Abstellbügel waren regelmäßig belegt, was dazu führte, dass Fahrräder an ungeeigneten Orten wie Mülleimern oder Straßenschildern abgestellt wurden. Die neu errichtete Fahrradgarage bietet nun eine wettergeschützte Abstellmöglichkeit für 16 Fahrräder, während das begrünte Dach einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung leistet. Durch die sinnvolle Nutzung der Baulücke hinter dem Rathaus wurde zudem eine nur schwer nutzbare Fläche aufgewertet.
Dr. Kolb ergänzt:
„Es ist wichtig, zwischen der eigentlichen Fahrradgarage und der Instandsetzung des Rathausumfeldes zu unterscheiden. Die Fahrradgarage selbst kostete rund 45.000 Euro, während die restlichen Ausgaben für die Sanierung und Neugestaltung der Freiflächen rund um das Rathaus aufgewendet wurden. Dazu gehören der Ausbau der Freiflächen, Pflasterarbeiten, die Gestaltung von Pflanzflächen, die Lieferung von Ausstattungselementen, der Bau einer E-Ladesäule für Dienstfahrzeuge sowie Sitzbänke für Gäste und Besucher.“
Auch Oberbürgermeister Peter Kleine betont die Notwendigkeit der Gesamtmaßnahme und unterstützt die Aussagen der Dezernentin ausdrücklich:
„Nach der Sanierung des Rathauses war es nur folgerichtig, dass auch die Außenfläche entsprechend gestaltet wird und keine Schotterfläche bleibt. Die Herstellung der Freifläche war ein wichtiger Bestandteil des Sanierungsprojekts. Im Übrigen bin ich froh, dass wir aktuell überhaupt noch Fachfirmen finden, die unsere Bauvorhaben kompetent umsetzen können. Das Handwerk ist eine wichtige Branche, die unbedingt gestärkt werden muss. Dumpingpreise, wie sie manche zu fordern scheinen, sind nicht mit der Realität vereinbar. Das zur Verfügung stehende Budget wurde sinn- und verantwortungsvoll investiert.“
Die Fahrradgarage erfreut sich seit ihrer Eröffnung im März großer Beliebtheit und ist regelmäßig voll belegt. Zusätzliche Abstellbügel in unmittelbarer Nachbarschaft ergänzen das Angebot und tragen zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in Weimar bei.