Mitmach-Ausstellung „Wenn schwanger, dann ZERO!“ informiert über Schwangerschaft, Alkohol und FASD
Vom 18. bis 22. November 2024 informiert die interaktive Wanderausstellung "Wenn schwanger, dann ZERO“ in Weimar eindrucksvoll über die Entwicklung des ungeborenen Lebens und über die Auswirkungen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft. Die Ausstellung wurde vom FASD Netzwerk Nordbayern e. V. konzipiert. Für Schulklassen, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte werden Führungen und Workshops angeboten. Der Besuch ist kostenfrei.
Doreen Bauer, Amtsleiterin des Familienamtes, eröffnet die Ausstellung, die im ehemaligen Wilhelm-Ernst-Gymnasium am Herderplatz 14 zu sehen ist, am Montag, den 18. November 2024 um 15 Uhr. In zwei Vorträgen wird über die medizinischen Grundlagen der fetalen Alkoholspektrum-Störung, über Präventionsansätze sowie den Konsum von legalen und illegalen Substanzen rund um die Schwangerschaft informiert. Um Anmeldung wird bis 13. November unter der E-Mail fruehehilfen@stadtweimar.de gebeten.
Interessierte laden wir zur offenen Ausstellung (ohne Anmeldung) am 18. und am 20. November 2024 von 15 bis 17.30 Uhr herzlich ein.
Im Zentrum der innovativen Ausstellung „Zero!“ steht ein begehbares Kuppelzelt, das symbolisch die Gebärmutter darstellt. Darin werden die 40 Schwangerschaftswochen aus der Perspektive des Embryos erlebbar. Auf einem Touchscreen begegnen den Besucherinnen und Besuchern zahlreiche Situationen, die sich mit den Themen Schwangerschaft und Alkohol aus Sicht der werdenden Mutter beschäftigen. An einer weiteren Station kommen FASD-Betroffene zu Wort: Sie berichten aus ihrem Alltag und geben authentische Einblicke in das Leben mit FASD. Zudem sollen Handlungskompetenzen zum sicheren Verzicht bei einer eigenen Schwangerschaft, bei Kinderwunsch oder bei Verhütungspannen vermittelt werden. Angestrebt wird, auch das Umfeld einer Schwangeren für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol im Beisein der werdenden Mutter zu sensibilisieren. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Alkohol gehört in Deutschland zu vielen Anlässen und Feiern einfach dazu. Ein Gläschen Wein am Abend, ein Bier mit Freunden – diese Getränke kommen harmlos daher, doch während der Schwangerschaft sind sie tabu. Nach Schätzung der Bundesdrogenbeauftragten kommen in Deutschland jährlich rund 10.000 Kinder auf die Welt, die unter einer Form der Fetalen Alkoholspektrum-Störung (Fetal Alcohol Spectrum Disorders, FASD) leiden. FASD ist die häufigste nicht genetisch bedingte, körperliche, geistige und seelische Behinderung bei Neugeborenen. Sie wird durch den Konsum von Alkohol während der Schwangerschaft verursacht. Symptome können unter anderem Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen, erhöhtes Krebsrisiko, Herzmuskelentzündungen und chronische Schmerzen sein.
Die Gefahr von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft wird oftmals deutlich unterschätzt. Was viele nicht wissen: Nicht nur der regelmäßige Konsum von Alkohol schadet dem Baby, auch das Ausnahmeglas am Abend kann schwerwiegende Folgen haben, mit denen das Ungeborene ein Leben lang zu kämpfen hat. Alkohol ist ein Zellgift und einmal zerstörte Zellen kann der Körper nicht mehr reparieren oder neu bilden. „Die Aufklärungsarbeit über die Folgen von Alkohol im Allgemeinen und in der Schwangerschaft im Besonderen muss schon in den Schulen ansetzen“, ist die feste Überzeugung von Mandy Leube, Koordinatorin im Kinderschutz im Familienamt. Das Leben von Kindern, die alkoholgeschädigt auf die Welt kommen, ist in vielen Bereichen massiv belastet. Um auf die fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD) aufmerksam zu machen, veranstaltet die Stadt Weimar mit vielen Kooperationspartnern im Rahmen der Ausstellungswoche Workshops, Führungen und Vorträge.
Termine:
- Eröffnung der Ausstellung „Zero“ am Montag 18.11.2024 | 15 bis 17.30 Uhr, Herderplatz 14
- Workshop „Spreche ich Konsum an? Motivierende Gespräche mit suchtbelasteten Schwangeren und Familien.“ am Mittwoch 20.11.2024 | 15 bis 16.30 Uhr
- Offene Ausstellung am Montag 18.11. und Mittwoch 20.11. von 15 bis 17.30 Uhr