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Menschenrechtspreis der Stadt Weimar 2023 an Joseph Moses Oleshangay verliehen

Joseph Moses Oleshangay nahm den Preis im Festsaal des Fürstenhauses der Hochschule für Musik FRANZ LISZT entgegen.Joseph Moses Oleshangay nahm den Preis im Festsaal des Fürstenhauses der Hochschule für Musik FRANZ LISZT entgegen.Joseph Moses Oleshangay nahm den Preis im Festsaal des Fürstenhauses der Hochschule für Musik FRANZ LISZT entgegen. ©Mahsa Nejadfallah

Die Stadt Weimar hat am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, ihren diesjährigen Menschenrechtspreis an Joseph Moses Oleshangay (Tansania) verliehen. Er erhielt den Menschenrechtspreis für seinen unermüdlichen Einsatz für die Verbesserung der Menschenrechtslage in seinem Heimatland Tansania und sein Engagement gegen die oft gewaltsame Vertreibung seiner Volksgruppe aus den angestammten Siedlungsgebieten.

Joseph Moses Oleshangay nahm den Preis im Festsaal des Fürstenhauses der Hochschule für Musik FRANZ LISZT entgegen:

„Ich fühle mich geehrt, mit dem Weimarer Menschenrechtspreis 2023 ausgezeichnet zu werden. […] Es bedeutet mir als Person und den Menschen, mit denen wir zusammenarbeiten, um die Vertreibung der Massai-Gemeinschaft in Ngorongoro und Loliondo zu bekämpfen, so viel. Es bedeutet vor allem alles für die Massai, die Opfer von Straflosigkeit und Gesetzlosigkeit sind, die ihr Land und ihren Besitz verloren haben, die keinen Zugang zu lebenswichtigen Diensten wie der Gesundheitsversorgung haben, die verhungerten Kinder, die schwangeren Frauen, die keinen Zugang zur Schwangerenvorsorge haben, und viele andere, die trotz aller repressiven Kräfte unserer Regierung nicht aufgegeben haben. Ihre Stimme ist klar: Wir werden unser angestammtes Land nicht verlassen. Für viele von ihnen haben mein Kollege und ich nicht aufgegeben, trotz der unvergleichlichen Unterdrückung, die der Staat ihnen gegenüber ausübt. […]“

 

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„Mit Joseph Moses Oleshangay würdigt die Stadt Weimar einen unbeirrbaren Kämpfer für Menschenrechte und Gerechtigkeit, der sich trotz staatlicher Repressionsmaßnahmen und der Bedrohung mit dem Tode nicht von seiner Mission abbringen lässt. Wo immer wir können, werden wir ihn dabei unterstützen,“ so Oberbürgermeister Peter Kleine.

Gundula Gause, Schirmherrin des Weimarer Menschenrechtspreises, betonte die Wichtigkeit des Engagements für Menschenrechte: „Menschenrechte sind weltweit bedroht. Jenseits aller unmittelbaren Gewalt und Zerstörung führen Kriege und Krisen in vielen Regionen zu Armut, Hunger, Obdach- und Heimatlosigkeit. Zu Perspektivlosigkeit. Demokratien, Frieden und Freiheit sind weltweit zunehmend in Gefahr. Deswegen zählt jedes Engagement für Menschenrechte, - im Großen, wie im Kleinen. Für jeden einzelnen Menschen.”

Der Stadtrat hat die Verleihung des Menschenrechtspreises an Joseph Moses Oleshangay bereits am 21. Juni 2023 beschlossen. Insgesamt wurden acht Nominierungen für den diesjährigen Menschenrechtspreis eingereicht. Die Vorgeschlagenen kamen aus den Ländern Iran, Palästina, Malediven, Griechenland, Myanmar, Tansania und Nicaragua.

Der Menschenrechtspreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Laudatio auf Joseph Moses Oleshangay hielt Michael Brand, MdB (CDU) und Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe.

Weitere Informationen sind unter www.menschenrechtspreis.de zu finden.

Aufzeichnung der Preisverleihung (externer Link, YouTube)

Foto: Mahsa Nejadfallah