Lesung und Gespräch: „Was Männer kosten – Der hohe Preis des Patriarchats“ von und mit Boris von Heesen
Wer bei dem Titel denkt, dass es hier um Männerbashing geht, irrt. „Mein Buch richtet sich, anders als es der Titel vielleicht suggeriert, nicht pauschal gegen Männer. Ich will zeigen, welche erheblichen ökonomischen Schäden das Patriarchat in Form ungesunder männlicher Verhaltensweisen verursacht“, so der Autor Boris von Heesen in einem Interview mit dem Handelsblatt. Von Heesen ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und beruflich vor allem als Männerberater tätig.
In seinem Buch beleuchtet er die Schattenseite des Patriarchats für Männer selbst als auch für unsere Gesellschaft aus ökonomischer Perspektive - Kriminalität, Gewalt, Sucht, Unfälle, schlechtere Ernährung und mangelnde Gesundheitsvorsorge sind nur einige Punkte. Soziale Prägungen und patriarchale Rollenstereotype lässt es Männern oft schwerer fallen, Angst, Scham und Trauer zu zeigen, was zu erhöhter psychischer Belastung ohne adäquate Kompensation führt. Durch Sprüche wie „ein Indianer kennt keinen Schmerz“ „ein Junge weint doch nicht“ „Memme“, „Weichei“ glauben Männer, Härte zeigen zu müssen und ihre Gefühle zu verdecken, um akzeptiert zu sein. Auch sozial sind Männer oft schlechter aufgestellt - wie viele Männer haben zu Gunsten ihrer Karriere auf einen intensiven Familienkontakt, insbesondere zu ihren Kindern, verzichtet? Freundschaften vernachlässigt? Und was passiert mit ihnen, wenn der Ruhestand da ist und die gewohnten Arbeitsstrukturen wegfallen? Boris von Heesen trägt Schritt für Schritt die Kosten zusammen, benennt Ursachen und gibt eine Vielzahl Impulse, wie wir der Schieflage begegnen können.
Alle Interessierten sind zum Vortrag und Gespräch mit Boris von Heesen herzlich eingeladen: am 3. November 2023, dem Weltmännertag für Männergesundheit von 18 bis 19.30 Uhr im mon ami. Der Eintritt ist frei.