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Jahresendmeldung 2023: Gesundheitsamt

18.12.2023 |

Das Gesundheitsamt der Stadt Weimar konnte sich im Jahr 2023 wieder deutlich mehr den vielfältigen Aufgaben der Öffentlichen Gesundheit widmen. Die Daten im Bericht beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, auf den Zeitraum 1.1. bis 30.11.2023.

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Die Maßnahmen der Coronapandemie liefen zum 7. April 2023 aus. Besondere Schutzmaßnahmen sind für die allgemeine Bevölkerung nicht mehr vorgesehen, aktuell besteht jedoch noch eine namentliche Meldepflicht nach dem Infektionsschutzgesetz für den Nachweis des Erregers SARS-CoV-2 bzw. den Verdacht einer Covid-19-Erkrankung.

Die häufigsten dem Gesundheitsamt durch Labore, Ärzte oder Gemeinschaftseinrichtungen gemeldeten Erkrankungen waren Covid-19 (1153 Fälle), Scharlach (489) und Magen-Darm-Erkrankungen (239). Die relativ geringe Anzahl gemeldeter Covid-19-Fälle beruht vor allem auf dem geänderten Testverhalten.

Es wurden 55 Proben zur Überprüfung von Trink- und Badegewässern durch das Gesundheitsamt vorgenommen. Davon wurde in keinem Fall eine Belastung festgestellt, die durch entsprechende Maßnahmen behoben werden musste.

963 Personen stellten sich zur Belehrung nach § 43 IfSG zum Umgang mit Lebensmitteln im Gesundheitsamt vor.

Ende 2022 bis Mai 2023 fanden die Einschulungsuntersuchungen für die nun inzwischen stolzen Erstklässler statt. Hier wurden 678 Kinder untersucht. Darüber hinaus konnten auch wieder kinderärztliche Untersuchungen in 4. Klassen und Mittelgruppen angeboten werden. Im Schuljahr 2022/2023 wurden hier 879 Kinder erreicht. Auch die zahnärztlichen Untersuchungen in Kindergärten und Schulen fanden wieder statt, wenn auch noch nicht wieder in allen Einrichtungen. Im vergangenen Schuljahr wurden 923 Kinder in Kindergärten und 1656 Kinder und Jugendliche in Schulen zahnärztlich untersucht. In den allermeisten Fällen konnten gesunde bzw. zahnärztlich gut versorgte Kindermünder festgestellt werden. In 586 Fällen wurde eine Vorstellung in der Zahnarztpraxis empfohlen. Darüber hinaus waren die Prophylaxeassistenten der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege und auch die Patenschaftszahnärzte wieder in den Kindergärten unterwegs und konnten hier insgesamt 2314 Kinder mit Spielen und Zahnputzübungen für die Mundgesundheit begeistern.

Der Sozialpsychiatrische Dienst musste in diesem Jahr in 82 Fällen in einer akuten psychischen Krise helfen. 79 Personen mussten aufgrund ihres Gesundheitszustandes in eine Klinik eingewiesen werden. Darüber hinaus wurde auch in ca. 4000 Fällen Angehörigen und Betroffenen in Telefonaten, Beratungen oder Besuchen helfend zur Seite gestanden.

Die Gesundheitsförderung wurde auch in diesem Jahr wieder mit hohem Einsatz erfüllt. 350 Familien wurden im Rahmen der Geburt eines Kindes besucht und mit Informationen zu familienunterstützenden Angeboten, Freizeitangeboten und kleinen Geschenken versorgt.

In der Selbsthilfekontaktstelle meldeten sich 164 Menschen. Am häufigsten wurde zu den Themen Depressionen und Angststörungen angefragt. Weimar hat inzwischen 61 Selbsthilfegruppen. Im Jahr 2023 wurden folgende Gruppen neu gegründet:  Erworbene Sehbehinderungen im Alter, Post Covid / Post Vac, Menschen nach psychischer Gewalt in Beziehungen, Angststörungen, Essstörungen, Lichen sclerosus. Vom 12. bis 14. Juni 2023 fand die bundesweite Fachtagung der DAG SHG in Weimar statt. Sie bot 145 Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit den Wurzeln der professionellen Unterstützungsarbeit, aber auch mit der stetigen Weiterentwicklung der Selbsthilfe zu beschäftigen. Weimar zeigte sich allen als ein attraktiver Veranstaltungsort.   

Die amtsärztliche Tätigkeit umfasst unter anderem die Erstellung von Gutachten und Zeugnissen. Mehrheitlich handelt es sich dabei um Gutachten im Zusammenhang mit Verbeamtungen und Dienstfähigkeiten. Im Jahr 2023 wurden 81 Gutachten erstellt. 51 Abstinenzkontrollen wurden im Auftrag der Bewährungshilfe durchgeführt. 971 Totenscheine wurden bis zum 30.11. bearbeitet, um Todesursachen statistisch zu erfassen. Bei 1162 Leichen wurde eine zweite Leichenschau (z. B. bei Urnenbestattung) durch das Gesundheitsamt durchgeführt. In 114 Fällen mussten Ermittlungen zur Todesursache bzw. Todesart eingeleitet werden. In sieben Fällen musste eine Verwaltungssektion beauftragt werden.

Im November fand in Weimar eine vom Gesundheitsamt organisierte Veranstaltung zu Bioterrorismus mit dem Robert-Koch-Institut statt. Eingeladen waren die Kolleginnen und Kollegen der anderen Thüringer Gesundheitsämter. Unter den Gästen waren auch Mitarbeitende unserer Aufsichtsbehörde und des Thüringer Gesundheitsministeriums.