Aktuell

Jahresbilanz des Umweltamtes

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Abteilung Naturschutz

Neben den vielen behördlichen Aufgaben im Bereich des Naturschutzes fallen jährlich wiederkehrend viele Aufgaben im praktischen Bereich des Naturschutzes an. Die Natur steht nicht still und braucht in einigen Bereichen zum Erhalt besonderer Biotope unsere Unterstützung.


Pflege von naturschutzrelevanten Flächen:

22,19 ha waren in 2024 für den Erhalt der Biotopstrukturen zu pflegen. Davon wurden 3 ha von den Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde in der Landschaftspflege gemäht, 9,17 ha wurden extern für die Mahd vergeben und 10,02 ha wurden durch Beweidung gepflegt. Zusätzlich wurden auf etwa 3 ha Trockenrasenfläche Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt und 82 Weiden bekamen einen Kopfbaumschnitt.


Artenschutzmaßnahmen:

In 2024 erfolgte wieder der Auf- und Abbau von 2.370 m Amphibienschutzzäunen und die dazugehörige Betreuung während der Amphibienwanderung, die auch am Wochenende nötig ist. Diese wurde für 600 m von den eigenen Mitarbeitern und der Rest von freiwilligen Helfern übernommen.


Neophytenbekämpfung

Um die Ausbreitung von Neophyten zu verhindern, erfolgt regelmäßig eine mechanische und chemische Bekämpfung von Neophyten (japanischer Staudenknöterich, orientalische Zackenschote) auf kleineren Einzelstandorten.


Schutzgebietsbeschilderungen

Die regelmäßige Ertüchtigung von Schutzgebietsbeschilderungen für Geschützte Landschaftsbestandteile (GLB) gehört zu den regelmäßig wiederkehrenden Aufgaben der Unteren Naturschutzbehörde.


Abteilung Abfallwirtschaft / Bodenschutz

Im Bereich wilder Müll wurde 2024 eine leicht steigende Tendenz mit 397 illegalen Ablagerungen (Stand 30.11.24) festgestellt. Der Mängelmelder der Stadt hat sich hier bewährt und wurde von den Bürgern gut angenommen. Stark steigend war bei den Ablagerungen der Anteil im Bereich Altfahrzeuge / Schrottfahrräder. Verursacher der Ablagerungen konnten dabei leider nur in 27 Fällen festgestellt werden.

Im Rahmen des diesjährigen Frühjahrsputzes wurden insbesondere an Straßenrändern fast 2,5 Tonnen unterschiedlichste Abfälle entsorgt.

Der Fokus der Gewerbekontrollen lag in diesem Jahr bei Supermärkten und Werkstätten. Dabei wurden zum Beispiel Vorgaben der Gewerbeabfallverordnung, die Rücknahmepflicht nach Elektrogesetz sowie Batterieverordnung, Pfandpflicht, Mehrwegangebotspflicht, etc. kontrolliert. Im Ergebnis der Überprüfungen mussten auch einige abfallrechtliche Anordnungen erlassen werden.

7 Projekte der abfallrechtlichen Umweltbildung wurden in Schulen und Kindergärten durchgeführt.

Der städtische Umweltpreis konnte dank der Sponsoren (Stadtwerke Weimar / Stadtversorgungs-GmbH und Kommunalservice Weimar) wieder vergeben werden, diesmal zum Thema »Gemeinsam Nutzen – Teilen und Tauschen statt kaufen und besitzen« mit dem Umsonstladen „Die Schenke“ als Sieger.

Mit insgesamt 20.000 € Fördermitteln konnten wieder Weimarer Vereine unterstützt werden. So wurden 9 Projekte im Umweltbereich vom Artenschutz bis zur Abfallvermeidung gefördert.

Im Bereich Bodenschutz stand weiterhin das Ausräumen von Altlastenverdachtsflächen im Fokus. Mit Fördermitteln des Freistaates Thüringen (Thüringer Altlastenförderrichtlinie) wurden verschiedene aktive Altlastenverdachtsflächen gutachterlich untersucht. Im Ergebnis von 5 Gutachten über mehrere Flächen, konnten 3 Flächen aus dem Altlastenverdacht entlassen werden. Im Bereich der Nachsorge wurde an 2 Standorten ein Grundwassermonitoring durchgeführt und mit Stand 30.11.2024 wurden 62 Altlastenauskünfte erstellt.

Darüber hinaus gab es einen Anstieg an Havarien mit Bodenverunreinigungen und dementsprechendem Sanierungs- und Nachsorgeaufwand.


Abteilung Gewässerschutz

 

Gewässerschauen

In diesem Jahr wurden Gewässerschauen an verschiedenen Gewässern im Weimarer Stadtgebiet durchgeführt. Zusammen mit verschiedenen Beteiligten (Gewässerunterhaltungsverbände, Untere Naturschutzbehörde, Landwirtschaftsbetriebe, Ortsteilvertreter, Mühleneigentümer, etc.) wurden folgende Gewässer bzw. einzelne Abschnitte begangen:

  • Grünehausgraben (Ettersberg), Länge ca. 1.500 m
  • Michelschlaggraben (Ettersberg), Länge ca. 780 m
  • Graben am Lützendorfer Weg (Gaberndorf), Länge ca. 330 m
  • Katzgraben (Teil - Gaberndorf), Länge ca. 320 m
  • Steingraben (Teil - Gaberndorf), Länge ca. 150 m
  • Dürrebaumgraben (Teil - Gaberndorf), Länge ca. 530 m
  • Schluftergraben (Teil - Gaberndorf), Länge ca. 800 m
  • Rödelgraben (Teil - Gaberndorf), Länge ca. 70 m
  • Mühlgraben Walkmühle, Länge ca. 110 m
  • Mühlgraben Taubacher Mühle, Länge ca. 410 m
  • Mühlgraben Vereinsmühle, Länge ca. 440 m
  • Mühlgraben Tiefurter Mühle, Länge ca. 240 m

Für kleinere Missstände wurden die zur Abhilfe getroffenen Maßnahmen festgelegt. Größere bzw. schwerwiegende Mängel wurden aber nicht vorgefunden.


Gewässergüteuntersuchungen 

Die Untere Wasserbehörde der Stadt Weimar hatte im 3. Jahr in Folge die chemische Gewässergütebestimmung an ausgewählten Oberflächengewässern 2. Ordnung beauftragt. Ausgewählte Parameter, wie z.B. Mineraliengehalt, pH-Wert, Sauerstoffgehalt, biologischer und chemischer Sauerstoffbedarf, Stickstoffverbindungen wie Ammonium, Nitrat und Gesamtstickstoff sowie Phosphorverbindungen wurden dabei untersucht.

An folgenden Gewässern wurden Proben entnommen:

  • Riedgraben (Tröbsdorf), 2 Proben an unterschiedlichen Stellen
  • Kirschbach (Niedergrunstedt), 3 Proben an unterschiedlichen Stellen 
  • Lottenbach (Weimar), 3 Proben an unterschiedlichen Stellen 
  • Hengstbach (Legefeld/ Holzdorf), 3 Proben an unterschiedlichen Stellen 
  • Possenbach (Possendorf), 2 Proben an unterschiedlichen Stellen 
  • Papierbach (Oberweimar), 3 Proben an unterschiedlichen Stellen.

Für jedes beprobte Gewässer erfolgte die Gewässer-Güteeinschätzung anhand der chemisch-physikalischen Parameter. Von 16 Probenahmestellen wurde an 7 Probenahmestellen die Gewässergüteklasse II (mäßig belastet) festgestellt, an 5 die Gewässergüteklasse II – III (kritisch belastet), an 2 Probenahmestellen I (unbelastet) und jeweils an einer Probenahmestelle III – IV (sehr stark verschmutzt) und I – II (gering belastet).


Sanierung der Lebrecht-Quelle im Wald am Ettersberg     

Auf Initiative der Unteren Wasserbehörde der Stadt Weimar wurde die „Lebrechtquelle Bismarckborn 1932“, die baulich in einem sehr desolaten Zustand vorgefunden und kaum noch wahrnehmbar war, im Auftrag des Thüringer Forstamtes Bad Berka saniert. Ein Stück Weimarer Geschichte wurde somit durch die Sanierung dieser Quelle im Jahr 2024 bewahrt.