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Jahresbilanz des Stadtmuseum Weimar im Bertuchhaus

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Die große Sonderausstellung von Februar bis September „Mit Gott und Goethe. Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach zum 200. Geburtstag“ zählte fast 6.000 Besucher. Das Museum war wichtiger Bestandteil zahlreicher Aktivitäten anderer Institutionen in einem „Sophien-Jubiläumsjahr“ zu Ehren der bedeutenden Weimarer Kulturmäzenin. So wurde u. a. die Herausgabe einer Sophien-Medaille unterstützt.

Mit der Ausstellung „Flug in die Moderne – Der PAN und das Neue Weimar“ wurde die von 1895 bis 1900 erschienene bedeutendste Kunstzeitschrift des deutschen Kaiserreichs vorgestellt. Der Aufbruch in die kulturelle Moderne war auch mit Persönlichkeiten verbunden, die später in Weimar kulturell wirkten.

Noch bis Ende Januar 2025 kann man im Bertuchhaus die eindrucksvolle Fotoausstellung „Hexenwahn in Papua-Neuguinea, Benin und Ghana“ sehen. Diese dokumentiert den Kampf der Menschenrechtspreisträgerin der Stadt Weimar und missio-Projektpartnerin Schwester Lorena Jenal gegen Hass und Gewalt.

Der Ankauf einer wertvollen Kaffeetasse aus der Biedermeierzeit stellt eine direkte Verbindung von Weimar ins Weimarer Land her und weist mit der Abbildung des Kurhauses in Bad Berka auch auf „Goethes Baumeister“ Clemens Wenzeslaus Coudray hin. Im Jahre 2025 gibt es nicht nur in Weimar Gelegenheit, an den führenden Meister der klassizistischen Baukunst in Thüringen zu erinnern.

Aus Weimarer Privatbesitz wurde ein bedeutendes Porträt des Erzpriesters Wladimir von Ladinskij erworben. Hans W. Schmidt hatte seinen Schwiegervater im Jahre 1885 gemalt. Das Bild zählt zu den seltenen Zeugnissen der russisch-orthodoxen Gemeinde Weimars, welche durch die Anwesenheit der Großherzogin und russischen Großfürstin Maria Pawlowna begründet worden war.

Wertvolle Schenkungen erreichten das Museum, so Porträtgemälde aus dem Umfeld der Weimarer Familie Grosch oder eine umfangreiche Sammlung von Bildern des Weimarer Kunstmalers Heinrich Plühr.

Als Nr. 75 erschien eine neue Publikation in der traditionsreichen Reihe der „Weimarer Schriften“ in limitierter Auflage und im bibliophilen Festeinband. Der Autor Ulrich Schäfer widmet sich mit einem bibliographischen Verzeichnis dem berühmten „Bilderbuch für Kinder“, das ab 1790 im Verlag Friedrich Justin Bertuchs in Weimar erschienen ist. Es gehörte zu den bedeutendsten Produkten seiner Art und bot einen Überblick über das gesamte Wissen der damaligen Zeit.

In der Museumspädagogik lag der Schwerpunkt auf der Entwicklung handlungsorientierter Bildungsformate. Hierzu zählten Kreativstationen wie der Grafik-Tisch und Mitmach-Touren. Projektbezogen kooperierte das Stadtmuseum Weimar mit der Musik-, der Mal- und Zeichenschule sowie der Stadtbücherei. Der mit der Stadtbücherei entwickelte Stop-motion-Workshop fand großen Zuspruch. Für die Arbeit an den Tablets standen den jugendlichen Einzelgästen in den Herbstferien Museumsobjekte aus der Dauerausstellung und dem Depot zur Verfügung.

Begleitet wurde auch eine Gruppe von Jugendlichen, die mit Weimarer Kultureinrichtungen mittels 3D-gedruckter und QR-Code-bestückter „Frösche“ die Bildungsangebote für Familien auf einer von ihnen entwickelten Website aus ihrer Sicht darstellen. Das Projekt wurde durch die Weimarer Bürgerstiftung unterstützt.

Um die Bildungsangebote des Stadtmuseums Weimar sichtbarer zu machen, spielte das Museum ausgewählte Veranstaltungen, wie die Adventlesung einer Weimarer Autorin in der Museumswerkstatt und die Grafik-Workshops, zusätzlich über verschiedene Social-Media-Kanäle aus.

Der Freundeskreis des Stadtmuseums wurde für seine zahlreichen Aktivitäten als Thüringer Kulturförderverein des Monats November ausgezeichnet. Nicht zuletzt die Anerkennung des Direktors durch den Bundespräsidenten macht deutlich, wie wichtig das Stadtmuseum für Weimar ist.