Aktuell

Jahresbilanz des Familienamtes

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Sozialraumorientierung

Der Stadtrat hat zu Beginn des Jahres 2020 beschlossen, das Fachkonzept der Sozialraumorientierung nach Prof. Hinte in der Kinder- und Jugendhilfe und in der Eingliederungshilfe schrittweise zu etablieren. Nach einer erfolgreichen zweijährigen Einführungsphase in den erzieherischen Hilfen läuft das Vorhaben, das Fachkonzept in den erzieherischen Hilfen umzusetzen, seit 2023 im Regelbetrieb und wird für die kommenden fünf Jahre bis 2027 systematisch als durchgehend handlungsleitend für die Sozialarbeit verankert. Des Weiteren wurde in einem zweiten Schritt ebenfalls für einen 5-Jahres-Zeitraum beschlossen, die Etablierung des Fachkonzeptes auf den Bereich der Teilhabe an schulischer Bildung im Rahmen der Eingliederungshilfe auszuweiten. Im Jahr 2024 wurden die drei Sozialraumteams bzw. die drei regionales Sozialdienste durch die Mitarbeitenden des Pflegekinderdienstes des Jugendamtes und die Teilhabemanager:innen für Kinder und Jugendliche verstärkt. Von den Mitarbeitenden des Regionalen Sozialdienstes des Familienamtes und der drei Sozialraumträger für Nord/Schöndorf (HTG & Caritas), West (AWO) und Mitte/Süd (Diakonie) sowie den Mitarbeitenden des Fallmanagementes absolvierten rund 25 Personen das Qualifzierungsprogramm nach den Fachstandards des Fachkonzeptes und schlossen dieses erfolgreich im Sommer ab.

Mit Beginn des Schuljahres 2022/23 wurde damit begonnen, auch im Bereich der schulischen Bildungsteilhabe regionale Teams aufzubauen, die zukünftig in einer gemeinsamen Kooperation zwischen dem öffentlichen Träger und den etablierten freien Trägern die Ausgestaltung der Hilfe zur Teilhabe an Bildung an den Weimarer Schulen realisieren. Ein Team von Atze Assistenz gGmbH und zwei Teams von Inklusive Bildung Lebenshilfe Weimar/Apolda gGmbH führen in den kommenden Jahren an den Schulen in den Gebieten Nordvorstadt/Nord/Schöndorf, West, Mitte/Süd die Hilfen zur Bildungsteilhabe durch. Das laufende Schuljahr 2024/25 konnte zielgerichtet vorgeplant und sehr viel reibungsloser als in den Vorjahren begonnen werden. Im laufenden Betrieb wurde damit begonnen die nächsten Bausteine des konzeptionellen Rahmens des Stadtratsbeschlusses zu setzen und u.a. sogenannte multiprofessionelle Teams (Multiteam) gemeinsam mit den Schulen zu etablieren, um Planungen von Hilfen effektiv und fundiert vorzubereiten und fachlich zu begleiten. Im Oktober wurden wir dazu eingeladen, das Vorhaben für andere Kommunen und einem interessierten Fachpublikum auf einem Fachtag zu präsentieren.  


Dezentralisierung der Sozialdienste – Einzug des Sozialraumteams in Weimar West

Nach rund dreijähriger Planungs- und Bauzeit ziehen Anfang Dezember die Kolleginnen und Kollegen des regionalen sozialen Dienstes für Weimar West gemeinsam mit dem Schwerpunktträger (AWO) zusammen ins Quartier. Das SRT West arbeitet von nun an direkt von Weimar West aus. In frei gewordenen Räumen der Kita „Sonnenschein“ haben etwas mehr als 20 Mitarbeitende ihre neuen Büros bezogen.

Die durch die Einführung des Fachkonzeptes der Sozialraumorientierung entstandene neuartige Kooperation der Zusammenarbeit von öffentlichem und freiem Träger in sogenannten Sozialraumteams erhält damit auch einen gemeinsamen Ort direkt innerhalb des Gemeinwesens. Damit rücken die Kolleginnen und Kollegen noch näher zusammen, um ihre Zusammenarbeit weiter auszubauen und Zugangsbarrieren und kurze Abstimmungswege sowie die Koordinierung von Planung und Durchführung von Hilfen, Kooperationen mit Sozialraumpartnern und Projekten noch weiter im Sinne von passgenauen Arrangements zu verbessern.


Einführung der elektronischen Fallakte im Familienamt

Die regionalen Sozialdienste und die wirtschaftliche Jugendhilfe arbeiten seit 1. Dezember als erste Bereiche des Familienamtes in einem komplett digitalen workflow. Vom Posteingang über die Fallbearbeitung bis zur Bescheiderstellung und Abwicklung von Zahlungen finden alle in den Bereichen verorteten Prozesse von nun an auf elektronischem Wege statt. Nach einer mehrmonatigen Vorbereitungs- und Testphase wurde die elektronische Fallakte sowie ein DMS-System eingeführt. In den kommenden Wochen und Monaten wird die Nachdigitalisierung von Bestandsakten abgeschlossen werden.


Amt für Familie und Soziales heißt jetzt Familienamt

Das Amt für Familie und Soziales hat sich umbenannt und heißt von nun an Familienamt. Damit wird dem im gewöhnlichen Sprachgebrauch längst etablierten Namen auch durch die formale Bestätigung Rechnung getragen.


Bereich Jugendförderung

Die Vernetzung der ehrenamtlichen Akteure der Kinder- und Jugendarbeit der Ortsteile ist im letzten Jahr soweit voran geschritten, dass wir im November ein Vernetzungstreffen im Jugendzimmer Gelmeroda hatten, bei dem VertreterInnen aus neun Ortsteilen vor Ort waren. Insgesamt gab es zwischen den 20 TeilnehmerInnen einen regen Austausch über die Kinder- und Jugendarbeit in den Ortsteilen, unter ihnen waren auch vier Ortsteilbürgermeisterinnen und viele Ortsteilräte. Das Treffen war außerdem der Auftakt, für die Digitale Vernetzung der Kinder- und Jugendarbeit zwischen den Ortsteilen. Es besteht seit Ende des Jahres nun die Möglichkeit, auf einer Digitalen Pinnwand Informationen und Ideen auszutauschen und einen gemeinsamen Kalender zu führen. Die Pinnwand wird von städtischer Seite gepflegt und die Ehrenamtlichen werden bei der Nutzung unterstützt und beraten.

Acht Ortsteile haben in diesem Jahr wieder das Kinder- und Jugendbudget von insgesamt ca. 21.000 € für kleine und große Projekte im Kinder- und Jugendbereich verwendet. Hier gab es ganz unterschiedliche Verwendungen, je nach dem was individuell in den Ortsteilen für den Kinder- und Jugendbereich benötigt wurde, vom neuen Herd in Taubach (welcher gerade noch rechtzeitig für das Plätzchen backen angeschlossen wurde) bis hin zu Materialen für die große Hobby Horses Gruppe in Legefeld.

Die Arbeit in den Ortsteilen ist auch in diesem Jahr 2024 bunt und vielfältig gewesen- und erreicht die Kinder- und Jugendlichen, welche die weiten Wege in die Stadt haben und sich freuen auch Angebote, direkt vor Ort, in ihrem sozialen Umfeld, nutzen zu können. Mitunter gibt es in den einzelnen Ortsteilen bis zu sieben Ehrenamtliche, welche in ihrer Freizeit mit den Kinder- und Jugendlichen töpfern, malen, backen, gärtnern, basteln, designen, tanzen und vieles mehr. Immer mehr Ortsteile versuchen auch generationsübergreifend zu arbeiten und alte und junge Menschen, ob im Mitmachgarten, beim Familiencafé oder bei der Weihnachtsfeier, zusammen zu bringen.  Möglich ist die Bandbreite an Angeboten nur durch die ehrenamtliche Tätigkeit der Engagierten in den Ortsteilen.


Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz

  • AG Spielraum: Erweiterung der Angebote auf den Kinderstadtplänen + Druck von 3.000 Stück; Beauftragung 28 neuer Spielplatzbeschilderungen zu „Regeln auf dem Spielplatz“
  • Jugendschutzparcours an sechs Schulen 
  • Partizipation Kinder und Jugendliche: „Heißer Draht zum Kandidat“ im mon ami - Informations- und  Austauschveranstaltungen mit Oberbürgermeisterkandidaten und  StadtratskandidatInnen
  • „Deine Themen in der Politik“ - Veranstaltung im mon ami „Wie kann Beteiligung für Kinder und Jugendliche in Weimar aussehen?“
  • Entstehung Netzwerkrunde zur Teillegalisierung Cannabis „CanG“ mit örtlichen Beratungsstellen, Jugendförderverein, Jugendgerichtshilfe, Ordnungsamt, Polizei,  gesetzlicher Jugendschutz und frühe Hilfen
  • Organisation und Durchführung der Wanderausstellung „Zero, kein Alkohol in der Schwangerschaft“, Workshops von profamilia für Schulklassen
  • Betreuung U18 Disco
  • Betreuung der Ortsteile: Durchführung Café im Bollerwagen auf den Spielplätzen der Ortsteile; Unterstützung und Betreuung von saisonalen Veranstaltungen in den Ortsteilen

Bereich Beratung und Teilhabe

  • Erweiterung des Teams EGH um die Betreuungsbehörde und den ASD-Erwachsenen
  • Es werden vermehrt Anträge auf ein trägerübergreifendes persönliches Budget gestellt welches oftmals in Verbindung mit einem Antrag einer 24 Stunden-Assistenz verbunden ist
  • Im Zuge des erhöhten Aufwandes bei der Bedarfsermittlung der Bürger*innen mit Teilhabeeinschränkung wurde das Team EGH um einen THM erweitert
  • Aufgrund ständig steigender Vergütungsvereinbarungen Seitens der Leistungserbringer vollzog sich ein enormer Kostenanstieg in fast allen Bereichen der Teilhabeleistungen