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Gropius-Zimmer-Pavillon in Zamość eröffnet

08.11.2022 |
Gropius-Zimmer-Pavillon in ZamośćGropius-Zimmer-Pavillon in ZamośćGropius-Zimmer-Pavillon in Zamość ©Julian Pracht

Der Weimarer Gropius-Zimmer-Pavillon wird bis ins Frühjahr kommenden Jahres in Zamość ein Stück Bauhaus präsentieren. Am 6. November wurde er in der ostpolnischen Stadt eröffnet. Damit erreicht der Pavillon auf seiner Reise durch Weimars Partnerstädte nach Siena (Italien), Blois (Frankreich) und Trier (Deutschland) die vierte Station. Die Rundreise ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Weimar mit der Bauhaus-Universität. 

Der Pavillon empfindet in reduzierter Form das Direktorenzimmer von Walter Gropius, des ersten Bauhaus-Leiters, nach. Es symbolisiert die Bildungsidee des Bauhauses, die Vision des gemeinschaftlichen Arbeitens in einer demokratischen, sozialen und offenen Gesellschaft. Unter der Leitung der Architektin und Pädagogin Julia Heinemann, die an der Bauhaus-Universität Weimar tätig ist, hatten vier Studierende, Hanna Ernst, Julian Pracht, Raphael Witte und Balint Kemney, den Pavillon in Zamość gemeinsam mit örtlichen Handwerkern errichtet. Eine Performance der Weimarer Akteure und der städtischen Theatergruppe machten Raum und Verbindung eindrucksvoll zum Thema. Der Stadtpräsident von Zamość, Andrzej Wnuk, begrüßte die Gäste herzlich und unterstrich die Bedeutung der Partnerschaft. Prof. Dr. Winfried Speitkamp, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, erläuterte zur Eröffnung des Pavillons die Gründungsidee des Bauhauses und deren Bedeutung für die heutige Bildungspolitik.

Die Weimarer Delegation war dankbar, an dieser begeisternden Feier der Gemeinsamkeit mitwirken zu können. Und sie war sich bewusst, dass sie sich an einem historischen, belasteten Ort aufhielt: Vor achtzig Jahren, Anfang November 1942, begann in der Stadt die Verschleppung und Ermordung Tausender jüdischer und nichtjüdischer Kinder durch die deutsche Besatzung; aus diesem Anlass legte die deutsche Delegation gemeinsam mit dem Stadtpräsidenten Andrzej Wnuk in einer stillen Zeremonie am Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus Blumengebinde nieder.