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30 Jahre Internationales Atelierprogramm der ACC Galerie und der Stadt Weimar 2024/25

18.01.2024 |
Städtisches AtelierhausStädtisches AtelierhausStädtisches Atelierhaus

2024 feiert das Internationale Atelierprogramm der Stadt Weimar und der ACC Galerie Weimar sein 30jähriges Bestehen. Erneut werden im Jubiläumsjahr Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt nach Weimar eingeladen, um im Städtischen Atelierhaus Weimar zu leben und sich mit dem diesjährigen Programmthema „H2O“ künstlerisch auseinanderzusetzen.  

1994 von der ACC Galerie Weimar und der Stadt Weimar ins Leben gerufen, ist das Internationale Atelierprogramm das älteste seiner Art im Freistaat Thüringen. Bislang waren 88 Künstlerinnen und Künstler aus mehr als 40 Ländern in Weimar zu Gast.

Mit dem Titel „H2O“ richtet sich die Aufmerksamkeit auf ein so vieldeutiges wie auch zunehmend intensiv diskutiertes Thema, das die Stipendiatinnen und Stipendiaten künstlerisch erkunden werden.

Dazu hat eine Kunstfachjury im Dezember 2023 in der ACC Galerie 33 internationale Bewerbungen bewertet. Die Jury bestand aus Tuçe Erel (Kuratorin, Kunstschriftstellerin und Kulturarbeiterin, Berlin), Ursula Seeger (Fachreferentin für Bildende Kunst bei der Kulturdirektion der Stadt Weimar), Ana Prvački (Künstlerin, Berlin), Mirja Rosenau (Redakteurin bei ART - Das Kunstmagazin, Ahrensburg), Peter Benz (Präsident der Bauhaus-Universität Weimar) zusammen mit Cornelia Erdmann (Künstlerin und Kuratorin, Hongkong/Weimar). Die Jury hat folgende Künstlerinnen und Künstler ausgewählt:

Rodrigo Arteaga (*1988, Chile) wird von Juni bis September 2024 unter dem Titel „Liebesträume“ mit Cyanobakterien, die in Weimarer Gewässern vorkommen, eine Reihe von Musikstücken (frei nach Franz Liszt) neu entstehen lassen. Unter dem Einfluss von Cyanobakterien wird jede Note so genau wie möglich auf ein Biotray in Form einer Partitur aufgebracht. Die Cyanobakterien lassen die Noten „wachsen“ und verändern somit den Klang der Musik und damit auch ihren Verfall bzw. ihre Neuzusammensetzung.

Marte Kiessling (*1981, Deutschland) untersucht von Oktober 2024 bis Januar 2025 mit ihrem Projekt „iNature – Water“ Schäden, die wir an unserer Lebensquelle Wasser anrichten. Teile der Ilm werden als Hintergrund für Videoarbeiten dienen. Zudem sind Forschungen über die chemische Zusammensetzung des Wassers vorgesehen und es werden Wasserproben für eine Serie von Drucken verwendet. Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit mit Forscher*innen des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz realisiert werden.

Agata Szymanek (*1990, Polen) wird im Februar 2024 unter dem Namen „Pools & Mirrors“ über den Prozess des Reinigens und „Perfektionierens“ von Wasser und über dazugehörige Vorstellungen in unseren Köpfen meditieren, indem sie eine imaginäre Reise um eine gigantische Kläranlage unternimmt, welche den Raum einer ganzen Stadt einnehmen könnte.

Selma Khadija Kahoul (*1996, Schweiz) befasst sich von März bis Mai 2024 in einem mehrteiligen, multimedialen Performance-Projekt (Arbeitstitel „queer waters: I am“) mit Schnittstellen zwischen kollektiver Wissensproduktion und materialbasierter ästhetischer Forschung zu flüssigen Biomaterialien. Verhandelt wird „Wasser“ als eine Praxis der Queerness – mit Blick auf die Fähigkeiten, neue Lebensweisen zu inspirieren beziehungsweise zu erschaffen.

Die vier Stipendiatinnen und Stipendiaten werden ihre in Weimar entstandenen Werke im Frühjahr 2025 in einer Ausstellung der ACC Galerie Weimar gemeinsam präsentieren.